Vereinsgeschichte

Wer wir sind

Unser Verein wurde am 22. November 2000 in Scheibbs unter dem Namen „Verein Palliative Care/Hospiz, Region Mostviertel“ gegründet (jetzt auf den Bezirk Scheibbs beschränkt).

Gemeinsam stehen wir für die Idee, schwerstkranke und sterbende Menschen sowie ihre Familien – in einer für sie meist sehr schwierigen Zeit – durch menschliche Solidarität und Umsorge zu unterstützen.

altes Vereinsfoto

 

Der ehrenamtlich tätige Vereinsvorstand besteht aus sieben Personen. Die Obfrau, Mag.a Dr.in Helga Zellhofer und ihre Stellvertreter*innen (Dr.in Birgit Kum-Taucher, ab 2000-2016) und Grete Strauß (ab 2000 – aktuell) vertreten den Verein nach außen, unterstützt von allen Vorstandsmitgliedern.

Neben den aktiv an der Vereinsarbeit beteiligten Mitgliedern wie Vorstand und den ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen, gibt es auch Vereinsmitglieder die unsere Arbeit finanziell und ideell in Form einer Mitgliedschaft  unterstützen und fördern – als Privatpersonen, aber auch Gemeinden und Institutionen.

Der Verein ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern gemeinnützig, überparteilich und überkonfessionell. Er ist Mitglied im Landesverband Hospiz NÖ und im Dachverband Hospiz Österreich.

Warum wurde der Verein gegründet

Wir wollen Betroffene dabei unterstützen, ihr Leben bis hin zum Sterben möglichst erfüllt in bestmöglicher Lebensqualität und am Ort ihrer Wahl leben zu können. Für die meisten Menschen ist dies das eigene Zuhause.

Unser Anliegen war und ist

  • Dazu beizutragen, dass die Kultur palliativer Betreuung selbstverständlicher Bestandteil wird: in unserer Gesellschaft, in der Ausbildung aller beteiligten Berufsgruppen und in unserem Gesundheitssystem – mit entsprechender politischer und finanzieller Unterstützung.
  • Die uns alle betreffende Themen wie Krankheit und Sterben, Verlust und Trauer, durch Öffentlichkeitsarbeit wieder mehr in den Blickpunkt des Lebens zu rücken.

Was bedeuten die Begriffe Hospiz und Palliative Care

Hospiz und Palliativ, das heißt vor allem menschliche Begleitung und fachliche Pflege, Medizin, Therapie und Fürsorge. Es bedeutet Leiden zu lindern und mitzuhelfen, das Leben trotz schwerer (nach menschlichem Ermessen als unheilbar geltender) Krankheit lebenswert zu gestalten. Das bedeutet für uns die persönlichen Wünsche, die körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen.

Eine solch umfassende Begleitung geht nur im Miteinander – einem Netz verschiedener Berufsgruppen, Institutionen und unter Einbezug all jener Menschen, die rund um die Betroffenen leben, lieben und arbeiten.

Wichtig ist, dass Betreuung dort ermöglicht werden kann, wo sie benötigt wird – im eigenen Zuhause (das oft auch das Pflegheim bzw. ein Pflege- und Betreuungszentrum ist), im Krankenhaus, auf der Palliativstation oder im Hospiz.

Entwicklungen in der „Hospiz- und Palliativlandschaft“
Seit der Vereinsgründung hat sich vieles bewegt, vieles wurde erreicht.

Wie an vielen Orten, begann die Hospizbewegung in den späten 1980er und 1990er Jahren auch in Niederösterreich vor allem im Rahmen ehrenamtlichen Engagements, in mit-menschlicher Solidarität für und mit den Betroffenen (Schwerkranke, Sterbende und Angehörige).

Die Jahre bis zur Vereinsgründung ab den späten 80er Jahren und die frühen Jahre unserer Vereinsarbeit waren durch viel Aufbauarbeit gekennzeichnet: Konzepte und Pilotprojekte zur Umsetzung unserer Idee, wurden – unter Einbeziehung verschiedener Organisationen, Institutionen, Professionen und politischen Verantwortungsträgern – entwickelt (u.a. ein Konzept für die Implementierung eines Hospizvereins, einer Palliativstation und das Konzept Integrierte Hospiz- und Palliativversorgung für NÖ). Das Thema Hospiz und Palliative Care wurde über viele Gespräche, Vorträge und auch über Zeitungsberichte öffentlich bekannt gemacht. Ein Curriculum für die Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen wurde erstellt (bisher wurden vom Verein vier Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitungslehrgänge abgehalten) und Rahmenbedingungen für die Hospizbegleitung entwickelt. Benefizveranstaltungen wurden organisiert und abgehalten (u.a. Ostermarkt, Leopoldimarkt). Ein mobiles Hospiz- und Palliativteam, welches sowohl im Krankenhaus wie auch Zuhause oder im Pflegeheim tätig war, formierte sich aus Mitgliedern unseres Vereines (1999-2007).

Im Rahmen eines Pilotprojektes (2001-2004) konnte im Krankenhaus Scheibbs eine Palliativstation errichtet werden. Im Jahr 2003 wurde ein hauptamtlich tätiger Palliativkonsiliardienst für alle Stationen etabliert. Mit Teilnahme an einem niederösterreichweiten Reformpoolprojekt (Integrierte Hospiz- und Palliativversorgung für NÖ, 2005-2013) wurde 2007 im Krankenhaus Scheibbs ergänzend auch ein mobiles Palliativteam implementiert. Diese spezialisierten Strukturen sind im bestehende System der Gesundheitsversorgung integriert und wie die Palliativstation, auch durch öffentliche Mittel finanziert.

Heute bezeichnet Hospiz und Palliative Care ein spezialisiertes Versorgungskonzept, das in unserer Region und in gesamt Niederösterreich zunehmend flächendeckend, sowohl im stationären (Krankenhaus) wie auch im häuslichen Bereich (Zuhause, Pflege- und Betreuungszentren, Pflegeheim) zur Verfügung steht. Spezialisierte Angebote wie Hospizteams, mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste, Palliativstationen und stationäres Hospiz/Tageshospiz unterstützen die Versorgungsstrukturen der allgemeinen Gesundheitsversorgung und die darin handelnden Personen.

Mobile Hospizbegleitung – unsere „Kernaufgabe“

Nach den Jahren intensiver Aufbauarbeit im Bezirk Scheibbs und nach Mitwirkung am gelungenen Auf- und Ausbau niederösterreichweit verfügbarer spezialisierter Unterstützungsangebote, können wir uns heute wieder vermehrt auf die mobile Hospizbegleitung konzentrieren. Im Jahr 2015 wurde dies auch mit der Umbenennung des bisherigen Vereinsnamens auf „Hospizverein Scheibbs“ und einer Aktualisierung unseres Logos verdeutlicht.

Getragen wird unser Angebot vor allem durch unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen und einer hauptberuflich tätigen Koordinator*in. Derzeit sind es 15 Personen, die mit großem Engagement und liebevoller Zuwendung viel ihrer Freizeit in Begleitungen investieren. Zuhause bei den Familien, in Pflege- und Betreuungszentren, im Krankenhaus und auf der Palliativstation.

Die Hospizbegleitung ist ein zusätzliches Angebot, ergänzend zur Betreuung durch Ärzte, Pflegefachkräfte und anderen Berufsgruppen unseres Gesundheits- und Sozialwesens.

WEitere wichtige Meilensteine unseres Vereinslebens und Orte der Begegnung

finden Sie in unserer Galerie nachgezeichnet.

Neben den uns finanziell unterstützenden Mitgliedern gibt es viele Menschen, die uns immer wieder bei unseren eigenen Veranstaltungen geholfen oder auch Benefizveranstaltungen für uns organisiert haben.

Unser langjähriger Leopoldimarkt im Schlosshof wäre nicht möglich gewesen ohne die Mithilfe vieler freiwilliger Helfer*innen, den künstlerischen Beiträgen und dem Einsatz unserer politischen Vertreter*innen . Es wurden aber auch Benefizkonzerte zu Gunsten des Vereins gegeben, dem Chor „inwendig woarm“ aus Reinsberg oder den „Global Kryner“. Legendär war auch das traditionelle Grillfest auf der Polzbergalm, organisiert von Friederike Eder und Ihrem Team. Sie alle haben uns unterstützt, damit wir unserer Kernaufgabe nachgehen konnten.

Im Jahr 2010 feierten wir mit einem Festakt den 10-jährigen Bestand unseres Vereines Palliative Care/Hospiz. Frau Dr.in Tilli Egger (Psychoonkolog*in) begeisterte dabei die zahlreichen Gäste mit Ihrem Festvortrag ebenso wie Herr Josef Hader mit seinem Kabarettprogramm.

Danke für Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung – worum wir Sie auch weiterhin herzlich ersuchen! Denn, was alle angeht, das können wir nur gemeinsam angehen!